Lungenembolie
Erstelldatum: 11.04.2023

Was ist eine Lungenembolie?
Mediziner sprechen von einer Embolie, wenn ein Stoff oder ein Blutgerinnsel (Thrombus) in ein Blutgefäß eingeschwemmt wird und dort für eine Verstopfung sorgt. Das heißt, dass beispielsweise das Gerinnsel den Fluss des Blutes stoppt oder stark verlangsamt und damit das Blutgefäß mehr und mehr blockiert. Bei der Lungenembolie oder auch Lungeninfarkt genannt, ist eine Lungenarterie verstopft – das sauerstoffarme Blut gelangt nicht mehr vom Herzen in die Lunge. Diese Verstopfung kann zu einem Lungeninfarkt führen und somit schnell lebensbedrohlich werden!
Wichtig zu wissen ist, dass die Blutgerinnsel, die für eine Lungenembolie sorgen, überall im Körper entstehen können. Selbst ein Gerinnsel aus einer Beinthrombose kann die schwerwiegende Erkrankung auslösen.
Wie entsteht die Lungenembolie?
Das rechte Herz ist dafür zuständig, Blut in die Arterien der Lungenstrombahn zu pumpen. Von hier aus gelangt es zu den Lungenbläschen, diese wiederum reichern das Blut mit Sauerstoff an. Teilweise führt das Blut aber nicht nur Kohlendioxid mit, sondern auch kleinste Partikel. Dies können etwa Teile einer Thrombose in den Beinvenen sein oder sogar Fettteile, auch wenn diese viel seltener vorkommen. Sie können durch Bakterien, Tumorzellen oder durch eine Operation im Körper freigesetzt werden und schwimmen durch die Blutbahn. Ein Gefäß verstopft dann und das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen. Sofern dieser Pfropf in einer kleinen Arterie sitzt, bleibt er meist sogar unbemerkt. Bei einem größeren Blutgefäß hingegen kann die Sache rasch lebensbedrohlich werden! In der Regel ist es nie das ganze Blutgerinnsel, welches am Ende zu einer Lungenembolie führt. Meist handelt es sich lediglich um kleine Partikel davon. Doch die Lungengefäße werden immer enger und enger, bis auch ein kleines Partikelchen nicht mehr hindurchpasst. Dieses setzt sich fest und sorgt für einen Blutstau. Danach bilden sich immer mehr Gerinnsel in den Lungengefäßen, das rechte Herz muss nun gegen den erhöhten Druck anpumpen. Das linke Herz wird nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, der Blutdruck fällt ab. Die Herzkranzgefäße werden nicht genug durchblutet, die Herzleistung sinkt. Außerdem bekommen Körper und Organe zu wenig sauerstoffreiches Blut, es zeigen sich Müdigkeit und Atemnot.
Risikofaktoren für eine Lungenembolie
Bettlägerige Menschen unterliegen einem höheren Risiko für eine Lungenembolie als agile Personen, denn die fehlende Bewegung sorgt für eine insgesamt schlechtere Durchblutung des Körpers. Daher ist auch das Risiko nach einer Operation sehr hoch.
Zu den allgemeinen Risikofaktoren zählen aber auch:
- Krampfadern
- Hormonersatztherapien
- Krebserkrankungen / Krebsbehandlungen
- Herzerkrankungen
- Übergewicht
- Einnahme der Pille
- Rauchen
- Drogenkonsum
- Schwangerschaft
- Einnahme bestimmter Medikamente

Symptome und Anzeichen einer Lungenembolie
Die Symptome hängen unter anderem davon ab, wie rasch die Gerinnsel die Lungengefäße verschließen. So kann sich eine leichte Luftnot ebenso zeigen wie Herzrasen oder verschiedene Schocksymptome.
Zu den häufigsten Anzeichen einer Lungenembolie zählen:
- Niedriger Blutdruck
- Luftnot
- Atembeschwerden
- Husten (mit und ohne Blut)
- Brustschmerzen
- Todesangst und Beklemmungsgefühle
- Herzrasen
- Ohnmacht
- Herz-Kreislauf-Stillstand
- Schweißausbrüche
Die hier genannten Beschwerden sollten deshalb unbedingt ernst genommen werden. Das gilt besonders bei Atemnot und Brustschmerzen, wenn gleichzeitig eine Beinvenenthrombose vorliegt. Falls dies der Fall sein sollte, suchen Sie sofort einen Hausarzt auf oder kontaktieren den Notarzt!
Behandlung bei einer Lungenembolie
Besteht jedoch der Verdacht auf eine akute Lungenembolie, muss sofort der Notarzt gerufen werden. Die betroffene Person sollte möglichst nicht bewegt werden, um die Ablösung weiterer Gerinnsel zu verhindern. Tritt Herz-Kreislauf-Versagen ein, ist umgehend eine Herzdruckmassage erforderlich. Sobald der Notarzt eintrifft, kann er die Wiederbelebungsmaßnahmen fortführen und den Patienten gegebenenfalls auch künstlich beatmen. Es gilt, Atmung und Kreislauf der betroffenen Person schnellstmöglich wieder zu stabilisieren. Ansonsten drohen Organschäden. Der Patient wird nun meist mit Sauerstoff versorgt und erhält Medikamente gegen die Schmerzen sowie Blutverdünner. Die folgende Therapie hängt von der Schwere der Lungenembolie des Patienten ab.
Quellen:
https://www.qualitaetskliniken.de/erkrankungen/lungenembolie/
https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/lungenembolie-ursachen-symptome-behandlung/
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.