Arthritis

Erstelldatum: 09.01.2023

Überblick: Was ist Arthritis?

Arthritis ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von entzündlichen Gelenkerkrankungen. Dabei können verschieden viele Gelenke im ganzen Körper betroffen sein und somit diverse Beschwerden hervorrufen. Häufig entsteht eine Arthritis als Folge einer anderen Erkrankung oder Infektion, die dann zu der schmerzhaften Gelenkentzündung führt. Die zahlreichen Arten von Arthritis kann man, neben der Einteilung nach Ursache, in zwei Kategorien einordnen: Bei der chronischen Arthritis handelt es sich um Gelenkentzündungen, die über einen längeren Zeitraum hinweg dauerhaft bestehen. Die langwierige Krankheit verläuft meist in Schüben, in denen die Beschwerden besonders stark wahrgenommen werden. Die akute Arthritis äußert sich zwar ebenfalls durch typische Entzündungsanzeichen wie Schwellungen, Rötungen und schmerzende, überwärmte Gelenke, sie tritt jedoch im Gegensatz zur chronischen Form plötzlicher und nur vorübergehend auf.

Ältere Frau in weißer Bluse sitzt auf einem Sofa und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck die schmerzende Hand. Sie massiert ihre Finger, was auf Beschwerden wie Arthritis oder Gelenkschmerzen hindeutet. Im Hintergrund sind helle Kissen und ein weiches Sofa zu sehen.

Rheuma, Arthritis und Arthrose – Worin liegen die Unterschiede?

Die sogenannte „rheumatoide Arthritis“ ist im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem unter dem Namen „Rheuma“ bekannt. Als chronische Gelenkentzündung stellt die rheumatoide Arthritis die häufigste Form der Arthritis dar und verläuft typischerweise in immer wieder auftretenden Schüben über viele Jahre hinweg. Genauso wie „Rheuma“ wird auch der Begriff „Arthrose“ häufig fälschlicherweise als Synonym für die Krankheit „Arthritis“ gebraucht. Die Symptome sind zwar sehr ähnlich, jedoch unterscheiden sich die Ursachen und Ausprägungen der Gelenkbeschwerden bei beiden Krankheiten voneinander. „Arthrose“ bezeichnet einen Gelenkverschleiß, was bedeutet, dass der Knorpel in bestimmten Gelenken abgenutzt ist. Dieser Verschleiß heißt aber nicht unbedingt, dass auch eine Entzündung im Gelenk (Arthritis) vorliegt. Auch wenn Arthrose und Arthritis nicht das Gleiche sind, können beide Erkrankungen zeitgleich auftreten oder sich gegenseitig verstärken: Ein durch Arthrose abgenutzter oder beschädigter Knorpel kann beispielsweise die Entstehung von Entzündungen im Gelenk (Arthritis) begünstigen. Kommt es im Krankheitsverlauf von Arthrose zu einer Entzündung im betroffenen Gelenk, sprechen Mediziner von einer „aktivierten Arthrose“.

Symptome: Woran erkennt man eine Arthritis?

Eine Arthritis äußert sich durch die typischen Entzündungssymptome, je nach Ausprägung an einem oder an mehreren Gelenken. Dazu zählen vor allem Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Überwärmung des betroffenen Bereichs. Außerdem können Steifheit oder Schwierigkeiten bei der Bewegung des Gelenks auf eine Arthritis hinweisen. Abhängig von der Ursache der Gelenkentzündung können zusätzlich auch andere Symptome, zum Beispiel Müdigkeit und Fieber, auftreten.
Von einer Arthritis kann grundsätzlich jedes Gelenk des Körpers betroffen sein, wobei die Entzündung im Allgemeinen besonders häufig an den Händen, dem Nacken, den Knien oder der Hüfte lokalisiert ist. Auch dies variiert jedoch je nach Ursache der Arthritis. Da eine Arthritis frühzeitig behandelt werden muss, sollten Sie bei entsprechenden Symptomen einen Arzt aufsuchen. Die richtigen Maßnahmen zur Therapie der Arthritis können dann ergriffen werden, wenn die Ursache für die Arthritis abgeklärt ist.

Was sind die Ursachen für eine Arthritis?

Eine Arthritis kann durch verschiedene Faktoren, (Vor)Erkrankungen oder Infektionen ausgelöst werden, wobei die Ursache der Gelenkentzündung unter anderem auch deren Ausmaß, Lokalisation, den Krankheitsverlauf und die Symptome beeinflusst.


Vier der häufigsten Arthritis-Typen nach Ursache

Bakterielle (eitrige) Arthritis
Eine bakterielle Arthritis entsteht durch Keime oder Bakterien, die ins Gelenk eindringen und eine Entzündung verursachen – etwa über das Blut oder durch Verletzungen oder Eingriffe.

Achtung: Eine akute bakterielle Arthritis ist ein medizinischer Notfall. Eine sofortige Behandlung ist notwendig, um schwerwiegende Folgen wie eine Blutvergiftung oder Gelenkzerstörung zu verhindern.

Typisch ist das plötzliche Auftreten, meist in nur einem Gelenk. Zu den Symptomen zählen starke Entzündungssymptome, Fieber und allgemeine Krankheitsanzeichen wie Müdigkeit.

Rheumatoide Arthritis
Die häufigste Form der chronischen Arthritis – eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Gelenkstrukturen angreift.

Frauen sind häufiger betroffen. Die Erkrankung verläuft schubweise, beginnt oft in Finger- und Zehengelenken und betrifft später auch größere Gelenke beidseitig. Symptome sind Ruheschmerzen, Morgensteifigkeit und geschwollene, überwärmte Gelenke.

Psoriasis-Arthritis
Gelenkentzündung bei Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis). Die Gelenkbeschwerden treten häufig asymmetrisch auf.

Typische Stellen sind Hände, Füße, Knie und auch die Wirbelsäule. Haut- und Gelenksymptome müssen nicht gleichzeitig auftreten.

Gicht-Arthritis
Gicht entsteht durch erhöhte Harnsäurewerte im Blut. Lagern sich Harnsäurekristalle in Gelenken ab, kommt es zur schmerzhaften Gicht-Arthritis.

Sie tritt meist plötzlich auf und betrifft häufig das Grundgelenk des großen Zehs.

Wie wird eine Arthritis behandelt?

Da eine Arthritis durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst werden und unterschiedlichste Gelenke betreffen kann, gibt es keine allgemeine Arthritis-Therapie. Welche Maßnahmen zur Behandlung der Gelenkentzündung geeignet sind, hängt immer von der Art und Ursache der Arthritis ab, die durch einen Arzt abgeklärt werden sollten. So wird bei einer bakteriellen Arthritis beispielweise der Erreger der Entzündung mit passenden Medikamenten bekämpft, während eine rheumatoide Arthritis oft mit Anti-Rheumatika behandelt wird. Grundsätzlich können Kühlen und Hochlegen des Gelenks, entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente bei der Heilung und der Minimierung der Beschwerden wirksam sein, in den schlimmsten Fällen sind auch operative Eingriffe nötig. Darüber hinaus helfen beispielsweise Physiotherapie, gelenkschonender Sport und Massagen dabei, Versteifungen oder Muskelabbau durch eine Schonung der Gelenke zu verhindern.

Ältere Frau mit grauen Haaren führt eine Physiotherapie-Übung auf einem Gymnastikball durch. Sie liegt mit dem Bauch auf dem Ball und streckt einen Arm nach vorne, während eine Therapeutin sie unterstützt und ihren Arm stabilisiert. Die Szene spielt in einem hellen Raum mit modernen Möbeln.

Ernährung bei Arthritis - Wie kann man einer Arthritis vorbeugen?

Allgemein hängen auch Ernährungs- und Präventionsempfehlungen bei Arthritis von deren Ursache ab und können nicht pauschal die Entstehung einer Arthritis verhindern. Eine Gicht-Arthritis ist beispielsweise mit klaren Ernährungsempfehlungen verbunden, wohingegen eine bakterielle Gelenkentzündung nicht von der Ernährung abhängig ist. Grundsätzlich kann der Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel hilfreich sein, wozu unter anderem Zucker, Weizen und tierische, fettreiche Produkte wie Fleisch, Milchprodukte und Eier zählen. Auch Rauchen und der Konsum von Alkohol sollten vermieden werden. Eine gesunde Lebensweise mit genug Bewegung, optimalerweise in Form von gelenkschonendem Sport wie Schwimmen oder Radfahren, ist ebenfalls hilfreich, um Gelenkentzündungen sowie – Versteifungen vorzubeugen.

Quellen:
https://www.pflege.de/krankheiten/arthritis/
https://arthritis.behandeln.de/arthritis-was-ist-das.html
https://arthritis.behandeln.de/arthritis-anzeichen-und-symptome.html
https://arthritis.behandeln.de/rheumatoide-arthritis-rheuma.html


Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.


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