Bluthochdruck
Erstelldatum: 30.12.2021 | Zuletzt geändert: 18.06.2024
Was bedeutet eigentlich Blutdruck?
Das Herz pumpt unser Blut mit Druck durch unsere Blutgefäße. Diesen Druck nennt man Blutdruck.
Pro Minute zieht sich das Herz dabei 60 bis 80 Mal zusammen und dehnt sich wieder aus, wobei es ca. 5 Liter Blut durch unsere Blutgefäße pumpt. Unser Herz reagiert auf alles was wir machen und passt sich innerhalb kürzester Zeit an. Mit steigender körperlicher Anstrengung, wie bspw. Sport, kann unser Herz die Blutdurchflussmenge bis auf das fünffache steigern. Durch das Pumpen versorgt unser Herz alle Zellen und Organe mit Sauerstoff und gleichzeitig transportiert es Kohlenstoffdioxid zurück zum Herzen, um es später in der Lunge abzubauen. Ist unser Blutdruck permanent erhöht, spricht man von einer Hypertonie (Bluthochdruck).

Was heißt eigentlich Blutdruck messen?
Wie der Name schon sagt, misst man den Druck im Blut – genauer gesagt, in einem Blutgefäß.
Beim Blutdruck messen bestimmt man also den Druck, der in der Arterie (Schlagader) herrscht.
Der Druck ist von den folgenden drei Faktoren abhängig:
- Spannung in der Gefäßmuskulatur
- Dehnbarkeit der Gefäßwand
- Menge des Blutes, welches das Herz pro Minute in die Hauptschlagadern pumpt
Der Blutdruck passt sich auch an die aktuellen Lebenssituationen wie etwa Stress, Entspannung oder aber auch dem Wetter an.
Bei der Blutdruckmessung erhält man zwei Werte:
- Oberer Wert (systolisch): Dieser misst den Druck während des Herzschlags, wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht (Anspannung des Herzmuskels) und sauerstoffreiches Blut in die Gefäße pumpt
- Unterer Wert (diastolisch): Dieser misst den Druck auf die Gefäße, wenn wieder Blut in die Kammern fließt (Füllphase). Dieser Druck entsteht nach dem Herzschlag, während der Entspannung des Herzmuskels.
Die Messeinheit ist mmHg.
Die Messwerte werden immer paarweise angegeben: der höhere (systolische) Druck steht immer vorne, der niedrigere (diastolische) Druck steht immer hinten.
Ein normaler Blutdruck bei Erwachsenen liegt systolisch (oberer Wert) unter 140 mmHg und diastolisch (unterer Wert) unter 90 mmHg.
Von Bluthochdruck spricht man dann, wenn ein Wert oder beide Werte über den Grenzwerten liegen.
Was passiert beim Blutdruck messen?
Die luftleere Blutdruckmanschette wird um den Oberarm gelegt und dann aufgepumpt. Solange der Druck der Manschette höher als der arterielle Druck ist, wird die Arterie abgedrückt. In dem Moment kann man in der Armbeuge keine Stromgeräusche hören.
Man lässt langsam den Druck aus der Manschette und schaut dabei auf die Druckanzeige.
Sobald der Druck in der Manschette kleiner als der arterielle Druck ist, kann das Blut wieder durch die Arterien fließen. Da sich die Schlagader nur langsam weitet, treten bei der noch verengten Arterie Blutstromgeräusche auf. Der Beginn kennzeichnet den systolischen (oberen) Wert des Blutdrucks.
Wenn die Geräusche beim weitern Luftablassen verschwinden, zeigt es den diastolischen (unteren) Wert des Blutdrucks an.
Warum misst man den Blutdruck?
Man misst den Blutdruck, um Bluthochdruck zu erkennen und eventuellen gesundheitlichen Folgen wie bspw. Schlaganfall; Nieren- oder Augenschäden, Herzinfarkte etc. vorzubeugen.
Wann misst man den Blutdruck?
Der Blutdruck sollte regelmäßig durch den Hausarzt gemessen und kontrolliert werden.
Insbesondere bei Vorerkrankungen, wie etwa einer Schilddrüsenüberfunktion, Nierenerkrankungen oder Diabetes Typ 2, ist eine regelmäßige Selbstkontrolle wichtig. Die Blutdruckmessung kann dann nach einer Einweisung durch den Hausarzt auch selbst zu Hause durchgeführt werden.
Wie misst man den Blutdruck?
- Regelmäßig
- Morgens und abends-
- Immer zur gleichen Uhrzeit
Tipp: Unser praktisches Blutdrucktagebuch zum Download finden Sie hier. Informieren Sie sich auch über die zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel.
Worauf muss man beim Blutdruck messen achten?
Im Ruhezustand messen: Vermeiden Sie vorher körperliche Aktivitäten und bleiben Sie vorher für etwa fünf Minuten ruhig sitzen.
Die Manschette richtig anlegen: Vergewissern Sie sich, dass die Manschette luftleer ist. Die richtige Manschettengröße ist hierbei zu beachten. Achten Sie darauf, keine einschneidende Kleidung zu tragen – idealerweise erfolgt die Messung auf der nackten Haut. Bringen Sie die Manschette in etwa auf Herzhöhe an. Die optimale Position ist etwas 2,5 cm über der Armbeuge.
Richtig messen: Legen Sie den Arm während der Messung entspannt auf den Tisch und bleiben Sie während des gesamten Messvorgangs entspannt und gerade sitzen. Führen Sie im Abstand von 30 bis 60 Sekunden eine weitere Messung durch. Die Werte der zweiten Messung sollten dann notiert werden.
Was können Ursachen für Bluthochdruck sein?
- Vererbung
- Umwelteinflüsse (Schadstoffe, Lärm, etc.)
- Übergewicht
- Fehlende Bewegung bzw. sportliche Aktivitäten
- Mangelernährung (Alkoholkonsum, Tabak bzw. Nikotinzufuhr, stark erhöhter Salzkonsum, etc.)
- Stress und psychische Belastungen im Allgemeinen
- Schlafstörungen
- Diabetes
Tipps: Der Blutdruck sollte regelmäßig gemessen, dokumentiert und mit dem Hausarzt besprochen werden. Veränderungen und Auffälligkeiten können so schnell erkannt und mit dem betreuenden Arzt besprochen werden. Die meisten Blutdruckmessgeräte messen ebenfalls den Puls. Notieren Sie diesen Wert ebenfalls zur Besprechung mit Ihrem Hausarzt.
Wie findet man das richtige Gerät?
Auf der Internetseite der Deutschen Hochdruckliga gibt es immer eine aktuelle Liste mit empfohlenen Messgeräten und mit Prüfsiegeln für die Messgenauigkeit.
Blutdruckwerte im Überblick

Was ist der Puls?
Als Puls bezeichnet man die Anzahl der Druckstöße des Herzes, deren Intensität und den Verlauf, also die Frequenz und das Volumen, welches mit einem Herzschlag befördert werden kann (Pulsschlag).
Pulswerte im Überblick

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.