Hörsturz
Erstelldatum: 29.06.2022
Was ist ein Hörsturz?
Ein Hörsturz, auch Ohrinfarkt genannt, ist ein akuter, schmerzloser Hörverlust auf einem Ohr. In seltenen Fällen kann es auch beide Ohren betreffen.
Ein Hörsturz tritt ohne Ursache oder einen erkennbaren Auslöser auf und verursacht einen plötzlichen Hörverlust – teilweise sogar bis zu einer kompletten Taubheit.

Wie erkennt man einen Hörsturz?
Betroffene hören Geräusche nur noch gedämpft und haben das Gefühl als hätten sie Watte im Ohr. Die Hörminderung betrifft oftmals nur bestimmte Tonfrequenzen, sodass besonders hohe oder aber tiefe Töne nicht mehr richtig wahrgenommen werden können. Töne werden unscharf, weit entfernt, verschleiert oder hören sich blechern an.
In manchen Fällen tritt zudem ein Geräusch im Ohr auf, ein sogenannter Tinnitus. Fast jeder 2. leidet bei einem Hörsturz auch an Schwindel. Weitere Symptome können ein Druckgefühl oder ein pelziges Gefühl um die Ohrmuschel herum sein.

Wer ist von einem Hörsturz betroffen?
Einen Hörsturz kann man jedem Alter erleiden, meistens jedoch um das 50. Lebensjahr. Frauen sind genauso häufig betroffen wie Männer. In Deutschland erleiden jährlich ca. 15.000 Menschen einen Hörsturz. Kinder sind in der Regel nicht davon betroffen.
Was passiert bei einem Hörsturz?
Ein Hörsturz ist eine Art Innenohrschwerhörigkeit, bei der die Signalumwandlung im Ohr gestört ist.
Doch was bedeutet eine Signalumwandlung im Ohr?
Im Normalfall kommt ein Geräusch – genauer gesagt, der Schall – am Äußeren Ohr an. Dort gelangt er über den Gehörgang zum Mittelohr. Dieses leitet die Signale über das Trommelfell und die Gehörknöchelchen bis zum Innenohr weiter. Im Innenohr werden die Signale dann in elektrische Nervensignale umgewandelt, welche schlussendlich zum Gehirn weitergeleitet werden.

Leidet der Betroffene an einem Hörsturz, ist die Übermittlung der Signale zum Innenohr gestört. Die Folge: Impulse können nicht mehr richtig an das Gehirn gesendet werden und somit die Sinneneindrücke nicht mehr korrekt verarbeitet und weitergeleitet werden. Das Gehirn kann dementsprechend die Sinneseindrücke auch nicht mehr richtig zurückgeben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass bei dem Hörsturz die Informationsübermittlung zwischen Gehirn und Innenohr gestört ist. Dies führt zu einer Störung des Schallempfindens.
Was sind die Ursachen für einen Hörsturz?
Eine genaue Ursache für einen Hörsturz ist nicht bekannt. Man geht jedoch davon aus, dass es sich bei einem Hörsturz um eine Durchblutungsstörung handelt. Weiterer Auslöser können Virusinfektionen, Stoffwechselstörungen oder aber auch langanhaltender Stress sein.
Wie kann man einen Hörsturz behandeln?
Bei einem vermutlichen Hörsturz sollte zeitnah ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Dieser entscheidet dann aufgrund von eventuellen Vorerkrankungen, ob eine Behandlung nötig ist und welche Behandlung für den jeweiligen Betroffenen am Besten ist.
Es gibt verschiedene Arten einen Hörsturz zu behandeln. Welche Methode angewandt werden sollte, entscheidet der behandelnde Arzt. Beispielsweise kann ein Hörsturz gut mit entzündungshemmenden und abschwellenden Medikamenten behandelt werden. Handelt es sich um einen leichten Hörsturz, kann dieser auch von allein ausheilen.
Heilungschancen
Die Heilungschancen bei einem Hörsturz kommen auf die Schwere des Hörsturzes an.
Meistens bilden sich kleinere, leichtere Hörstürze selbst zurück, dies kann einige Stunden oder Tage dauern. Die Chance, dass sich die betroffenen Zellen erholen und das Hörvermögen sich wieder normalisiert ist hier sehr hoch.
Handelt es sich jedoch um einen „schwereren“ Hörsturz, so kann es sein, dass ein gewisser Anteil der Hörzellen abstirbt. Im betroffenen Frequenzbereich bleibt eine Hörschädigung bestehen, da die Hörzellen nicht ersetzt werden können. Damit bleibt das Hörvermögen dauerhaft gestört.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.