Krebs im Alter

Erstelldatum: 25.05.2023

In Deutschland ist die Mehrzahl der Krebskranken bereits im Rentenalter, wenn sie die Diagnose Krebs erhalten. Denn mit zunehmenden Jahren steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken. Bestimmte Krebsarten kommen in höherem Lebensalter deutlich häufiger vor. Besonders bei ihnen bietet der Körper eine größere Angriffsfläche als bei jüngeren Menschen. Dabei kann es bei älteren Personen zusätzlich zu körperlichen Beschwerden kommen. Zudem spielt das Alter bei der Therapiegestaltung eine Rolle, ob man unter 20 oder über 80 Jahren alt ist. Wie hängen Alter und Krebs zusammen? Warum ältere Menschen so viel häufiger Krebs bekommen, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird aber, dass bei ihnen vermehrt Zellen mit Erbgutschäden auftreten. Das fehlerhafte Erbgut löst ein ungebremstes Zellwachstum aus, das zu Krebs führen kann.

Junge Frau sitzt auf einem Sofa und hält die Hände einer älteren Frau mit einem hellblauen Kopftuch. Beide lächeln sich warm an. Die Szene spielt in einem hellen, freundlich eingerichteten Raum mit Pflanzen im Hintergrund.

Krebsarten im Alter:

Doch das Alter macht nicht nur anfälliger für Krebs. Es wirkt sich auch auf die Häufigkeit der verschiedenen Krebsformen aus. So treten:

  • Prostatakrebs
  • Darmkrebs
  • Lungenkrebs

deutlich öfter bei Über-65-Jährigen auf.

Behandlungen von Krebs im Alter

Die Behandlung von Krebserkrankungen bedarf bei älteren Patienten besonderer Ansprüche und bringt für die Patienten sowohl physische als auch psychische Herausforderungen mit sich. Besonders beim Abbau der Chemotherapie werden die Organe Niere und Leber geschwächt, wodurch es zu einem langsamen Stoffwechsel kommt. Der Krebs äußert sich bei älteren Menschen oft mit weitaus häufigeren körperlichen Beschwerden als bei jüngeren.

Eine Krebserkrankung stellt ältere Patienten vor besondere Herausforderungen. Häufig liegen bei den Patienten bereits Vor- oder weitere Erkrankungen vor. Sind die körperlichen Reserven eingeschränkt, können auftretende Nebenwirkungen der Krebstherapie möglicherweise nicht so gut bewältigt werden. In die Behandlungsplanung müssen grundsätzlich auch mögliche Nebenwirkungen miteinbezogen werden und sollten sorgfältig abgewogen werden, da diese gerade bei älteren Patienten zu bleibenden Einschränkungen führen können. In diesem Zusammenhang ist es im Rahmen der Therapieplanung von enormer Bedeutung, auf die individuellen körperlichen und psychosozialen Gegebenheiten bei den jeweiligen Patienten besondere Rücksicht zu nehmen.

Doch nicht immer ist eine Therapie notwendig, es gibt auch einige Fälle, wo darauf verzichtet werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Früherkennung eines kleinen Prostatatumors. Sollte der Betroffene keine Beschwerden haben und sich der Prostatatumor nicht rasch weiterentwickeln, kann auf eine Therapie verzichtet werden.

Wichtig bei der Therapie ist, dass die Krebspatienten selbst über ihre Behandlung entscheiden. Sie können Angehörige oder Freunde einbeziehen und bei von ihrem Arzt die Verantwortung für die Behandlungsplanung übernehmen lassen.

Wie geht es nach der Therapie weiter?

Die meisten Krebserkrankten beschäftigen sich zunächst mit der Therapie aber vergessen, welche Umstände währenddessen entstehen können und welche Auswirkung Krebs auf das weitere Leben haben kann. Beispielsweise kann durch einen längeren Krankenhausaufenthalt die Leistungsfähigkeit der betroffenen Person weit zurückgegangen sein. Es kann auch sein, dass die Wundheilung langsamer verläuft. Ebenso kommt es häufig auch dazu, dass die Krebserkrankten längere Zeit Bettruhe hatten, sodass die körperliche Leistungsfähigkeit wie etwa der Muskeln eingeschränkt ist. Bekämpft werden kann dies zum einen durch kleine Spaziergänge im Krankenhaus, wenn dies möglich ist. Eine Physiotherapie, gegebenenfalls Sport oder auch die gesunde Ernährung spielen eine wichtige Rolle, um den Prozess der Genesung zu beschleunigen.

Experten empfehlen, dass die Betroffenen sich so früh wie möglich mit dem Arzt in Bezug auf die Vorsorge besprechen. Es gibt eine ganze Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten: von der häuslichen Krankenpflege als Leistung der Krankenkasse bis hin zu Pflegehilfsmitteln, Inkontinenzhilfe, Brustprothesen, Stomaartikel, Geräte zur Atemunterstützung und weitere Hilfsmittel. Ebenso kann der Aufenthalt in einer spezialisierten Rehabilitationsklinik eine Unterstützungsmöglichkeit sein.

Finanzielle Unterstützung bei einer Krebserkrankung

Durch die Krebserkrankung fallen viele weitere Kosten an und auch die Leistungen sowie Zuständigkeiten können sich im Verlauf der Erkrankung ändern. Beispiel für eine finanzielle Unterstützung kann die Übernahme der Fahrtkosten sein. Dabei ist zum einen eine medizinische Begründung notwendig und zum anderen müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein. Um die Fahrtkosten übernommen zu bekommen, sollte der Krebsbetroffene sich mit der eigenen Krankenkasse auseinandersetzen. Eine weitere Möglichkeit ist die Zuzahlungsbefreiung wie beispielsweise für Arzneimittel, Verbandsmittel oder einer Krankenhausbehandlung und Reha-Maßnahmen. Voraussetzung dafür ist, dass die Zuzahlungen des gesetzlich Versicherten pro Kalenderjahr nur bezahlen werden muss, bis die eigene individuelle Belastungsgrenze erreicht wurde. Übersteigen die Zuzahlungen diese Belastungsgrenze, können sich Krebserkrankte von der Zuzahlung befreien lassen.

Wie berechnet sich die Belastungsgrenze?

Die Belastungsgrenze beträgt 2 % der Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt. Für schwerwiegend chronisch Kranke beträgt dieser 1 % der Bruttoeinnahmen. Eine genaue Regelung finden Sie im Sozialgesetzbuch V. Dort werden alle Zuzahlungen berücksichtigt, die Betroffene für Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung geleistet haben. Falls Sie Ihre eigene jährliche Belastungsgrenze berechnen wollen, können Sie dies bei verschieden Anbietern im Internet über den Zuzahlungsrechner machen.

Falls Sie selbst betroffen sind und weitere Informationen benötigen, bietet die Stiftung Deutsche Krebshilfe Ihnen viele weitere Informationen sowie eine kostenfreie Beratung. Oder Sie wenden sich an Ihren behandelnden Arzt.

Quellen:
https://daskwort.de/mit-krebs-leben/gesundheit-und-wohlbefinden/krebs-im-alter-fragen-und-antworten
https://www.br.de/radio/bayern2/krebs-im-alter-102.html
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/leben-mit-krebs/alltag-mit-krebs/krebs-im-alter-spezielle-beduerfnisse-spezielle-t.html#:~:text=%C3%84ltere%20Krebspatienten%20m%C3%BCssen%20anders%20therapiert,sind%20im%20fortgeschrittenen%20Alter%20geschw%C3%A4cht
https://www.krebsinformationsdienst.de/


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