Pflegeburnout
Erstelldatum: 09.01.2023
Was ist Burnout?
Oft wird pflegenden Angehörigen sehr viel abverlangt. Durch die hohe Belastung leidet die körperliche und psychische Gesundheit der Pflegenden und wirkt sich negativ auf deren Arbeits- und Sozialleben aus. Die Folge ist leider oft ein „Pflegeburnout“. Burnout beschreibt einen Zustand, bei dem die Betroffenen sich emotional und körperlich erschöpft fühlen. Umgangssprachlich wird dies häufig als "ausgebrannt sein" bezeichnet.

Symptome
Nicht bei jeder Erschöpfung handelt es sich um das Burnout Syndrom. Es gibt verschiedene Anzeichen, die typisch für ein Burnout Syndrom sind, vor allem wenn sie gemeinsam auftreten. Zu den Anzeichen gehören:
1. Erschöpfung
Eines der bekanntesten Symptome ist die Erschöpfung. Diese zeichnet sich durch einen Energiemangel aus. Die Betroffenen verspüren eine andauernde Müdigkeit und auch Schlafstörungen können auftreten. Dadurch sind diese oft überfordert, antriebslos und ausgelaugt.
2. Geringe Leistungsfähigkeit
Es kommt zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen. Die Betroffenen sind lustlos und haben Probleme dabei, Entscheidungen zu treffen. Ihnen fehlt es an Kreativität, Ideen und Fantasie. Sie verlieren den Spaß an der Arbeit und am Alltag. Dies geht mit Unzufriedenheit und Zynismus einher.
3. Rückzug
Durch die Lustlosigkeit und Verbitterung werden oft nahestehende Personen und Hobbies vernachlässigt. Die Betroffenen ziehen sich häufig zurück und sind für nichts zu begeistern.
Zudem können auch verschiedene körperliche Symptome, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden oder Schwindeln, auftreten.
Burnout oder Depression?
Häufig werden die beiden Krankheiten aufgrund ihrer ähnlichen Symptome miteinander verwechselt. Bei einer Depression treten jedoch auch andere Symptome auf als bei einem Burnout Syndrom. Dazu gehören ein mangelndes Selbstwertgefühl, Hoffnungslosigkeit und auch Selbsttötungsgedanken. Es ist wichtig, die richtige Krankheit zu erkennen, um sie dementsprechend behandeln zu können.
Ursachen
Durch belastende Situation, wie zum Beispiel die Pflege eines Angehörigen oder einen stressigen Beruf, kann es zu einem Burnout kommen. Häufig sind Personen betroffen, die den eigenen hohen Anforderungen gerecht werden wollen. Sie streben nach Anerkennung und haben meist ein schwaches Selbstwertgefühl. Einer der Hauptgründe ist Stress, welcher durch verschiedene Faktoren entstehen kann:
- Dauerhafte Überforderung
- Arbeitsüberlastung und Überengagement
- Viel Verantwortung und Zeitdruck
- Leistungsdruck, hohe Erwartungen und unerfüllbare Vorgaben
- Schlechtes Arbeitsklima, Konflikte und Mobbing
- Keine Unterstützung und Würdigung der Arbeit
- Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes
- Gedanken können nicht abschalten
- Wenig Einflussmöglichkeiten, eingeschränkter Handlungsspielraum
- Perfektionismus / hoher Idealismus
Wie kann man Burnout vorbeugen?
Es ist wichtig, Stress zu erkennen und diesen auszugleichen. Deswegen müssen Wege gefunden werden, um sich zu entspannen und zu erholen. Dabei kann vor allem eine gute Work-Life-Balance und ein gutes Zeitmanagement helfen. Zudem ist es wichtig, auch mal Nein sagen zu können, um sich selbst nicht zu übernehmen. Auch eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, Burnout vorzubeugen. Denn Sport und viel Bewegung unterstützen den Stressabbau. Soziale Kontakte bieten den idealen Ausgleich zu einem stressigen Alltag. Besonders wichtig ist, sich Hilfe zu suchen, wenn man merkt, dass der Stress andauert. Um die Heilungschancen zu steigern, muss die Krankheit so früh wie möglich erkannt werden. Um diese zu erkennen, kann es helfen ein Stresstagebuch zu führen und so einen Überblick zu erhalten.

Behandlung
Zu Beginn muss sich der Betroffene eingestehen, dass er Hilfe braucht. Denn ohne seine Einsicht, kann das Problem nicht behoben werden. Da es keine einheitliche Definition gibt, sollte man mit einem Arzt gemeinsam die Beschwerden besprechen und zuerst andere Krankheiten ausschließen. Eine Therapie wird dann individuell auf den einzelnen Patienten angepasst. Medikamente gegen Burnout gibt es nicht, aber in bestimmten Fällen können Antidepressiva helfen. Der Stress kann zudem durch soziale Kontakte und eine verbesserte Arbeitssituation verringert werden.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.